Geoponica

Cassianus, Bassus
Kurzformat

Geoponica / Cassianus Bassus - Deutschsprachiger Raum , um 1537
1 Band (165 Blätter) : 29 x 19 cm - Papier
  • Basel, UB, UBH F III 40

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019 |a Exemplarspezifische Aufnahme, gesperrt für Veränderungen und das Anhängen von Signaturen.  |5 HAN/11.11.2020/bmt 
024 7 |a 10.7891/e-manuscripta-46905  |2 doi 
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040 |a CH-001880-7  |b ger  |e HAN-Katalogisierungsregeln 
046 |a s  |c 1537 
100 0 |a Cassianus  |c Bassus  |d ca. 6. Jh.  |0 (DE-588)119305852  |4 aut 
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264 0 |a Deutschsprachiger Raum  |c um 1537 
300 |a 1 Band (165 Blätter)  |c 29 x 19 cm 
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340 |a Papier 
490 1 |a Abteilung F III  |v 40 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal 
510 4 |a Johannes, Zwinger. - Katalog der Universitätsbibliothek Basel. - Basel, ca. 1668-1696 [n.b. diese Katalogaufnahme wurde von einer späteren Hand im 18. Jh. hinzugefügt], Abteilung ʺLibri philosophici manuscripti chartaceiʺ (Basel, Universitätsbibliothek, AR I 181, 137r, mit moderner Signatur verzeichnet) 
510 4 |a Omont, Henri. - Catalogue des manuscrits grecs des bibliothèques de Suisse : Bâle, Berne, Einsiedeln, Genève, St. Gall, Schaffhouse et Zürich. - Leipzig : Harrassowitz, 1886, S. 27f., Nr. 60 
510 3 |a Malgonne, Clément. - Ungedruckte Beschreibung. - Basel, 2022 
533 |n Sicherheitsfilm Basel UB: Mscr Film c 306  |d 2016 
541 |f Öffentliche Bibliothek der Universität Basel 
546 |a Griechisch 
561 |a Dieser wahrscheinlich 1537 im deutschsprachigen Raum (Basel, Stolberg oder Zwickau) von Janus Cornarius geschriebene Codex wurde von demselben im gleichen Jahr zum Grafen Wolfgang von Stolberg und Wernigerode geschickt. Wie lange die Handschrift beim Grafen verblieb, ist nicht bekannt. — Im 18. Jh. gelangte der Codex in den Besitz von Christophe Legrand, Professor des Griechischen an der Universität Basel, der ihn am 14. Dezember 1773 der Universitätsbibliothek Basel schenkte: s. Eintrag auf f. Ar ʺBibliothecae publicae Basilieensi offert Christophorus Legrand graecae linguae professor die 14 Dec. a. 1773ʺ. 
563 |a Mit Pergament und Marmorpapier bezogener Einband des 18. Jh., der wohl in Basel angefertigt wurde. Vor- und Nachsatzblätter enthalten einen Baselstab als Wasserzeichen. 
581 |a Rey, André-Louis. - Notice 520. Témoin récent de la collection des Geoponica, dédiée à Constantin VII Porphyrogénète. - In: Martiniani Reber, Marielle (ed.), Byzance en Suisse. - Genève, 2015, S. 529 
581 |a Pinakes-Datenbank: Diktyon 8938 
583 0 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Jan. 2010  |i Titel, Jahr und Signatur nach: Omont 
583 0 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Juni 2013  |i Minimalaufnahme nach: Omont 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c März 2024  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständig rekatalogisiert nach: Malgonne, 2022 
583 1 |b Digitalisierung=Digitization=Numérisation  |c 2016  |i TIFF 
583 1 |a Erschliessungsniveau Normalniveau 
596 0 |a Westliches Papier des 16. Jh.: Wasserzeichen Dreiberg ähnlich mit Piccard Dreiberg I 6 (Braunsberg (Opr), 1532). Buchblock beschnitten und 3 rotgesprenkelte Buchschnitte.  |b Sehr unregelmässige Lagen, deren Blätter häufig herausgeschnitten wurden (anscheinend ohne Textverlust). Die Fälze der Blätter wurden oft zusammengeklebt. Reklamanten sind vorhanden am Schluss jedes Blattes.  |c Alte Foliierung in brauner Tinte wohl vom Schreiber: [1]-161. Die Vor- und Nachsatzblätter in einer modernen Bleistiftfoliierung: jeweils A-B und C-D. 
596 1 |d Etwa 25 Zeilen. Schriftspiegel: 22,5 x 12 cm.  |e Der Widmungsbrief sowie der Text wurden höchstwahrscheinlich vom deutschen Arzt und Humanisten Janus Cornarius um 1537 möglicherweise in Stolberg oder Zwickau (Deutschland) oder noch in Basel in einer rechtsgeneigten, geübten Hand niedergeschrieben (s. die Indizien in ʺInhaltʺ; vgl. die Abfassungsorte der Praefationes zu seinen zwei lateinischen Editionen der Geoponica: Stolberg für die 1. (s. Cornarius / Froben 1938, op. cit.) und seine Heimat Zwickau für die 2.: s. J. Cornarius, H. Froben, Constantini Caesaris selectarum praeceptionum De agricultura viginti…, Basel 1540). Die mutmassliche und einzige mögliche Vorlage des Textes, die Cornarius zur Abschrift hätte benutzt haben können, war ein Exemplar, das er von seinem Freund, dem böhmischen Humanisten Matthäus Aurogallus, um 1520 erhalten hatte. Dies erwähnte Cornarius nämlich in der Praefatio zur 1. Edition seiner lateinischen Übersetzung (ʺ… et propterea exemplar graecum, quod unicum habui a veteri amico meo doctissimo viro Matthaeo Aurogallo Boemo mihi suppeditatumʺ) sowie in der von ihm am 12. April 1540 verfassten Praefatio zu seiner 2. lateinischen Edition, in der er erklärt, dieses Exemplar vor zwanzig Jahren von Aurogallus bekommen zu haben (ʺ… eas ego ante annos viginti a Mattheo Aurogallo … mihi communicatasʺ). Da er jedoch mit jenem Exemplar aufgrund seines schmutzigen Zustands und seiner korrupten Lesarten unzufrieden war, korrigierte und ergänzte er den griechischen Text mithilfe römischer Autoren: In der Praefatio zur 1. Edition schreibt er: ʺMultos locos corruptos ac vitiatos in graeco exemplari, eorundem autorum ope ipsi Constantino restitui ac redintegraviʺ; in der Praefatio zur 2. Edition schreibt er: ʺTametsi corruptissimum esset hinc inde, partim situ, partim eius qui transcripserat culpa, exemplar: tamen Latinis autoribus, qui eadem tradidissent, confisus, multos locos exemplaris graeci corrupti eorum ope restituiʺ. Folglich ist zu vermuten, dass Cornarius das schmutzige und korrupte Exemplar des Aurogallus weder als eine direkt brauchbare Basis für seine Übersetzung noch als ein würdiges Vorstellungsexemplar für seinen Herrn den Grafen zu Stolberg betrachtet hatte. Aus diesem Grund hat er wahrscheinlich die neue, vorliegende Abschrift erstellt und mit zahlreichen Randergänzungen, Korrekturen und Durchstreichungen versehen. Anschliessend schickte er diese dem Grafen, um von diesem eine Bewertung von seiner Editionsarbeit des griechischen Textes sowie von seiner lateinischen Übersetzung zu bekommen: In dem an den Grafen gerichteten Widmungsbrief auf 1v sagt Cornarius nämlich: "οὐκ ἀφυὲς πρᾶγμα ἔδοξε μοι τουτονὶ τὸν περὶ τῆς γεωργίας συγγραφέα … πρός σε πέμψαι, ὃν μᾶλλον τοῦ κριτήν σε ποιῆσαι ἑλληνικοῦ πρωτοτύπου τε καὶ τῆς ἡμῶν Ῥωμαϊκῆς μεταφράσεως … ἢ τοῦ ἐλπίζειν σε ἐντεῦθεν πολύ τι ὄνασθαι δύνασθαι ἕνεκα, σοι, προσφιλέστατε ἀμβρόσιε, προσεφώνησα." — Ein Schriftvergleich der vorliegenden Handschrift mit einem erwiesenermassen von der griechischen Hand des Cornarius stammenden Text steht allerdings noch aus. Die Identifikation des Schreibers als Janus Cornarius kann deswegen nicht endgültig geklärt werden. Deshalb kann man nicht komplett ausschliessen, dass Cornarius seinen Widmungsbrief und die Geoponica von einem anderen Schreiber kopieren liess.  |f Randkorrekturen und Ergänzungen zum Text vom Schreiber. Durchstreichungen bei langen Textpassagen (s. z.B. auf 129r, erwähnt bei Rey 2018, 529). 
596 3 1 |g Ar-Bv  |t leer 
596 3 1 |g 1r  |t Titel  |s Titel vom Kopisten (wahrscheinlich Janus Cornarius) mit der zusätzlichen Angabe, dass der Text noch nie gedruckt worden war (Erstdruck in Originalsprache 1539 = Robert Winter, De re rustica selectorum libri XX. Graeci…, Basel): Κωνσταντίνου Καίσαρος τῶν περὶ γεωργίας ἐκλογῶν βιβλία εἴκοσι, τὸ πρὶν μήπω ἐκτυπωθέντα. Darunter eine lateinische Übersetzung des Titels von einer anderen Hand: ʺConstantini imperatoris de agricultura eglogarum libri […] prius nondum editiʺ. Darunter eine Federprobe. 
596 3 0 |g 1v  |t Epistula anni 1537 introductoria et nuncupatoria ad <Wolfgang von Stolberg und Wernigerode>  |r Janus Cornarius  |i [Vollständige Transkription (n.b. die von Omont 1886, 25 Nr. 60, enthält Fehler):] //σίως μέρος, εἰδὼς τὴν σὴν περὶ τὰ φυσικὰ σπουδήν, ἐν οἶς ἅμα ἐμμελέστατος καὶ εὐτυχέστατος προσδιατρίβεις, οὐκ ἀφυὲς πρᾶγμα ἔδοξε μοι τουτονὶ τὸν περὶ τῆς γεωργίας συγγραφέα, αὐτὸν τὸν Κωνσταντῖνον Καίσαρα, τὸν πωγώνατον οἶμαι καλούμενον, πρός σε πέμψαι, ὃν μᾶλλον τοῦ κριτήν σε ποιῆσαι ἑλληνικοῦ πρωτοτύπου τε καὶ τῆς ἡμῶν Ῥωμαϊκῆς μεταφράσεως καὶ τοῦ παράδειγμά τι δημοσίᾳ ἐκδιδόναι τῆς φιλίας ἡμῶν ἢ τοῦ ἐλπίζειν σε ἐντεῦθεν πολύ τι ὄνασθαι δύνασθαι ἕνεκα, σοι, προσφιλέστατε ἀμβρόσιε, προσεφώνησα. Ἔρρωσο. Μουνιχιῶνος μηνὸς δεκάτη, ἔτους Χριστοῦ ,αφλζʹ.  |s Obgleich der Kopf dieses bisher unbekannten und unveröffentlichten Briefes mitsamt Angabe von Absender und Empfänger später abgeschnitten wurde, kann man dank seines Inhalts und der Datumsangabe vom 10. März 1537 ("Μουνιχιῶνος μηνὸς δεκάτη, ἔτους Χριστοῦ ,αφλζʹ") darauf schliessen, dass er höchstwahrscheinlich von Janus Cornarius, dem um diese Zeit einzigen gekannten Übersetzer der Geoponica, an den Grafen Wolfgang von Stolberg und Wernigerode geschrieben wurde: Der Schreiber des vorliegenden Widmungsbriefes erwähnt nämlich nicht nur seine lateinische Übersetzung der Geoponica ("τῆς ἡμῶν Ῥωμαϊκῆς μεταφράσεως"), die später 1538 in Basel bei Hieronymus Froben gedruckt wurde, sondern auch die schon von ihm verfasste Widmung dieser Übersetzung an den Empfänger des vorliegenden Briefes ("…σοι, προσφιλέστατε ἀμβρόσιε, προσεφώνησα"). Cornarius hat allerdings eine derartige Widmung in der Praefatio der 1. Edition seiner Übersetzung erst kurz davor, nämlich einen Monat vor diesem vorliegenden Widmungsbrief, am 13. Februar 1537 für seinen Herrn Wolfgang von Stolberg und Wernigerode verfasst (s. J. Cornarius, H. Froben, Constantini Caesaris selectarum praeceptionum de agricultura libri viginti, Iano Cornario medico physico interprete, Basel 1538, ʺPraefatioʺ). Die Vokativ-Anrede "ἀμβρόσιε" ist hier höchstwahrscheinlich nicht als Name des Empfängers zu verstehen, sondern nur als lobendes Adjektiv. Weder der Widmungsbrief noch die gesamte Handschrift sind in der von Frank Hieronymus erstellten Beschreibung der Ausgabe Cornarius erwähnt (vgl. Griechischer Geist aus Basler Pressen, Basel 1992, GG 364). 
596 3 0 |g 2r-161r  |t Geoponica  |r Cassianus Bassus  |v Edition H. Beck, Geoponica sive Cassiani Bassi Scholastici De re rustica eclogae, Leipzig 1895, 1-529. 
596 3 1 |g 161v, Cr-Dv  |t leer 
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700 1 |a Legrand, Christoph  |d 1748-1820  |0 (DE-588)1015507883  |e Früherer Eigentümer  |4 fmo 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Basel, UB, UBH F III 40
Ressourcentyp:
Buchhandschrift
Digitalisat:
Titel:
Geoponica / Cassianus Bassus
Entstehungsangaben:
Deutschsprachiger Raum, um 1537
Entstehungszeit (normiert):
1537
Physische Beschreibung:
  • 1 Band (165 Blätter); 29 x 19 cm
Physische Beschaffenheit:
  • Papier
Serie:
Abteilung F III; 40

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Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • [Ar-Bv]. leer
  • [1r]. Titel. Titel vom Kopisten (wahrscheinlich Janus Cornarius) mit der zusätzlichen Angabe, dass der Text noch nie gedruckt worden war (Erstdruck in Originalsprache 1539 = Robert Winter, De re rustica selectorum libri XX. Graeci…, Basel): Κωνσταντίνου Καίσαρος τῶν περὶ γεωργίας ἐκλογῶν βιβλία εἴκοσι, τὸ πρὶν μήπω ἐκτυπωθέντα. Darunter eine lateinische Übersetzung des Titels von einer anderen Hand: ʺConstantini imperatoris de agricultura eglogarum libri […] prius nondum editiʺ. Darunter eine Federprobe.
  • [1v]. Epistula anni 1537 introductoria et nuncupatoria ad <Wolfgang von Stolberg und Wernigerode>. Janus Cornarius. [Vollständige Transkription (n.b. die von Omont 1886, 25 Nr. 60, enthält Fehler):] //σίως μέρος, εἰδὼς τὴν σὴν περὶ τὰ φυσικὰ σπουδήν, ἐν οἶς ἅμα ἐμμελέστατος καὶ εὐτυχέστατος προσδιατρίβεις, οὐκ ἀφυὲς πρᾶγμα ἔδοξε μοι τουτονὶ τὸν περὶ τῆς γεωργίας συγγραφέα, αὐτὸν τὸν Κωνσταντῖνον Καίσαρα, τὸν πωγώνατον οἶμαι καλούμενον, πρός σε πέμψαι, ὃν μᾶλλον τοῦ κριτήν σε ποιῆσαι ἑλληνικοῦ πρωτοτύπου τε καὶ τῆς ἡμῶν Ῥωμαϊκῆς μεταφράσεως καὶ τοῦ παράδειγμά τι δημοσίᾳ ἐκδιδόναι τῆς φιλίας ἡμῶν ἢ τοῦ ἐλπίζειν σε ἐντεῦθεν πολύ τι ὄνασθαι δύνασθαι ἕνεκα, σοι, προσφιλέστατε ἀμβρόσιε, προσεφώνησα. Ἔρρωσο. Μουνιχιῶνος μηνὸς δεκάτη, ἔτους Χριστοῦ ,αφλζʹ.. Obgleich der Kopf dieses bisher unbekannten und unveröffentlichten Briefes mitsamt Angabe von Absender und Empfänger später abgeschnitten wurde, kann man dank seines Inhalts und der Datumsangabe vom 10. März 1537 ("Μουνιχιῶνος μηνὸς δεκάτη, ἔτους Χριστοῦ ,αφλζʹ") darauf schliessen, dass er höchstwahrscheinlich von Janus Cornarius, dem um diese Zeit einzigen gekannten Übersetzer der Geoponica, an den Grafen Wolfgang von Stolberg und Wernigerode geschrieben wurde: Der Schreiber des vorliegenden Widmungsbriefes erwähnt nämlich nicht nur seine lateinische Übersetzung der Geoponica ("τῆς ἡμῶν Ῥωμαϊκῆς μεταφράσεως"), die später 1538 in Basel bei Hieronymus Froben gedruckt wurde, sondern auch die schon von ihm verfasste Widmung dieser Übersetzung an den Empfänger des vorliegenden Briefes ("…σοι, προσφιλέστατε ἀμβρόσιε, προσεφώνησα"). Cornarius hat allerdings eine derartige Widmung in der Praefatio der 1. Edition seiner Übersetzung erst kurz davor, nämlich einen Monat vor diesem vorliegenden Widmungsbrief, am 13. Februar 1537 für seinen Herrn Wolfgang von Stolberg und Wernigerode verfasst (s. J. Cornarius, H. Froben, Constantini Caesaris selectarum praeceptionum de agricultura libri viginti, Iano Cornario medico physico interprete, Basel 1538, ʺPraefatioʺ). Die Vokativ-Anrede "ἀμβρόσιε" ist hier höchstwahrscheinlich nicht als Name des Empfängers zu verstehen, sondern nur als lobendes Adjektiv. Weder der Widmungsbrief noch die gesamte Handschrift sind in der von Frank Hieronymus erstellten Beschreibung der Ausgabe Cornarius erwähnt (vgl. Griechischer Geist aus Basler Pressen, Basel 1992, GG 364).
  • [2r-161r]. Geoponica. Cassianus Bassus. Edition H. Beck, Geoponica sive Cassiani Bassi Scholastici De re rustica eclogae, Leipzig 1895, 1-529.
  • [161v, Cr-Dv]. leer

Anmerkungen

Sprache, Schrift:
Griechisch
Anmerkung zur Reproduktion:
Sicherheitsfilm Basel UB: Mscr Film c 306; 2016

Geschichte

Entstehungs-, Besitz- und Sammlungsgeschichte:
Dieser wahrscheinlich 1537 im deutschsprachigen Raum (Basel, Stolberg oder Zwickau) von Janus Cornarius geschriebene Codex wurde von demselben im gleichen Jahr zum Grafen Wolfgang von Stolberg und Wernigerode geschickt. Wie lange die Handschrift beim Grafen verblieb, ist nicht bekannt. — Im 18. Jh. gelangte der Codex in den Besitz von Christophe Legrand, Professor des Griechischen an der Universität Basel, der ihn am 14. Dezember 1773 der Universitätsbibliothek Basel schenkte: s. Eintrag auf f. Ar ʺBibliothecae publicae Basilieensi offert Christophorus Legrand graecae linguae professor die 14 Dec. a. 1773ʺ.
Akzession:
  • Eigentümer: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel

Einband

Einband:
Mit Pergament und Marmorpapier bezogener Einband des 18. Jh., der wohl in Basel angefertigt wurde. Vor- und Nachsatzblätter enthalten einen Baselstab als Wasserzeichen.

Buchblock

Beschreibstoff:
Westliches Papier des 16. Jh.: Wasserzeichen Dreiberg ähnlich mit Piccard Dreiberg I 6 (Braunsberg (Opr), 1532). Buchblock beschnitten und 3 rotgesprenkelte Buchschnitte.
Lagen:
Sehr unregelmässige Lagen, deren Blätter häufig herausgeschnitten wurden (anscheinend ohne Textverlust). Die Fälze der Blätter wurden oft zusammengeklebt. Reklamanten sind vorhanden am Schluss jedes Blattes.
Zählungen:
Alte Foliierung in brauner Tinte wohl vom Schreiber: [1]-161. Die Vor- und Nachsatzblätter in einer modernen Bleistiftfoliierung: jeweils A-B und C-D.

Ausstattung

Einrichtung:
Etwa 25 Zeilen. Schriftspiegel: 22,5 x 12 cm.
Schrift:
Der Widmungsbrief sowie der Text wurden höchstwahrscheinlich vom deutschen Arzt und Humanisten Janus Cornarius um 1537 möglicherweise in Stolberg oder Zwickau (Deutschland) oder noch in Basel in einer rechtsgeneigten, geübten Hand niedergeschrieben (s. die Indizien in ʺInhaltʺ; vgl. die Abfassungsorte der Praefationes zu seinen zwei lateinischen Editionen der Geoponica: Stolberg für die 1. (s. Cornarius / Froben 1938, op. cit.) und seine Heimat Zwickau für die 2.: s. J. Cornarius, H. Froben, Constantini Caesaris selectarum praeceptionum De agricultura viginti…, Basel 1540). Die mutmassliche und einzige mögliche Vorlage des Textes, die Cornarius zur Abschrift hätte benutzt haben können, war ein Exemplar, das er von seinem Freund, dem böhmischen Humanisten Matthäus Aurogallus, um 1520 erhalten hatte. Dies erwähnte Cornarius nämlich in der Praefatio zur 1. Edition seiner lateinischen Übersetzung (ʺ… et propterea exemplar graecum, quod unicum habui a veteri amico meo doctissimo viro Matthaeo Aurogallo Boemo mihi suppeditatumʺ) sowie in der von ihm am 12. April 1540 verfassten Praefatio zu seiner 2. lateinischen Edition, in der er erklärt, dieses Exemplar vor zwanzig Jahren von Aurogallus bekommen zu haben (ʺ… eas ego ante annos viginti a Mattheo Aurogallo … mihi communicatasʺ). Da er jedoch mit jenem Exemplar aufgrund seines schmutzigen Zustands und seiner korrupten Lesarten unzufrieden war, korrigierte und ergänzte er den griechischen Text mithilfe römischer Autoren: In der Praefatio zur 1. Edition schreibt er: ʺMultos locos corruptos ac vitiatos in graeco exemplari, eorundem autorum ope ipsi Constantino restitui ac redintegraviʺ; in der Praefatio zur 2. Edition schreibt er: ʺTametsi corruptissimum esset hinc inde, partim situ, partim eius qui transcripserat culpa, exemplar: tamen Latinis autoribus, qui eadem tradidissent, confisus, multos locos exemplaris graeci corrupti eorum ope restituiʺ. Folglich ist zu vermuten, dass Cornarius das schmutzige und korrupte Exemplar des Aurogallus weder als eine direkt brauchbare Basis für seine Übersetzung noch als ein würdiges Vorstellungsexemplar für seinen Herrn den Grafen zu Stolberg betrachtet hatte. Aus diesem Grund hat er wahrscheinlich die neue, vorliegende Abschrift erstellt und mit zahlreichen Randergänzungen, Korrekturen und Durchstreichungen versehen. Anschliessend schickte er diese dem Grafen, um von diesem eine Bewertung von seiner Editionsarbeit des griechischen Textes sowie von seiner lateinischen Übersetzung zu bekommen: In dem an den Grafen gerichteten Widmungsbrief auf 1v sagt Cornarius nämlich: "οὐκ ἀφυὲς πρᾶγμα ἔδοξε μοι τουτονὶ τὸν περὶ τῆς γεωργίας συγγραφέα … πρός σε πέμψαι, ὃν μᾶλλον τοῦ κριτήν σε ποιῆσαι ἑλληνικοῦ πρωτοτύπου τε καὶ τῆς ἡμῶν Ῥωμαϊκῆς μεταφράσεως … ἢ τοῦ ἐλπίζειν σε ἐντεῦθεν πολύ τι ὄνασθαι δύνασθαι ἕνεκα, σοι, προσφιλέστατε ἀμβρόσιε, προσεφώνησα." — Ein Schriftvergleich der vorliegenden Handschrift mit einem erwiesenermassen von der griechischen Hand des Cornarius stammenden Text steht allerdings noch aus. Die Identifikation des Schreibers als Janus Cornarius kann deswegen nicht endgültig geklärt werden. Deshalb kann man nicht komplett ausschliessen, dass Cornarius seinen Widmungsbrief und die Geoponica von einem anderen Schreiber kopieren liess.
Zusätze:
Randkorrekturen und Ergänzungen zum Text vom Schreiber. Durchstreichungen bei langen Textpassagen (s. z.B. auf 129r, erwähnt bei Rey 2018, 529).

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Johannes, Zwinger. - Katalog der Universitätsbibliothek Basel. - Basel, ca. 1668-1696 [n.b. diese Katalogaufnahme wurde von einer späteren Hand im 18. Jh. hinzugefügt], Abteilung ʺLibri philosophici manuscripti chartaceiʺ (Basel, Universitätsbibliothek, AR I 181, 137r, mit moderner Signatur verzeichnet)
  • Omont, Henri. - Catalogue des manuscrits grecs des bibliothèques de Suisse : Bâle, Berne, Einsiedeln, Genève, St. Gall, Schaffhouse et Zürich. - Leipzig : Harrassowitz, 1886, S. 27f., Nr. 60
  • Malgonne, Clément. - Ungedruckte Beschreibung. - Basel, 2022
Literatur:
  • Rey, André-Louis. - Notice 520. Témoin récent de la collection des Geoponica, dédiée à Constantin VII Porphyrogénète. - In: Martiniani Reber, Marielle (ed.), Byzance en Suisse. - Genève, 2015, S. 529
  • Pinakes-Datenbank: Diktyon 8938

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC-BY zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; März 2024; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständig rekatalogisiert nach: Malgonne, 2022
  • Digitalisierung=Digitization=Numérisation; 2016; TIFF
  • Erschliessungsniveau Normalniveau

Identifikatoren

Systemnummer:
991170514068805501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000110060DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170514068805501
  • (41SLSP_UBS)9972432665205504
Digital Object Identifier:
Quelle: