Brief an Barbara Blaurerin
Schuler, Gervasius
Kurzformat
Brief an Barbara Blaurerin / von Gervasius Schüler - Memmingen , uff den 8ten Hornung 1535
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben : 30,5 x 22 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 32:292
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520 | |a Schuler schickt mit dem Brief Luthers Büchlein zu 1. Kor. 15 über die Auferstehung sowie den Römerbrief in 24 Teilen [Luthers Römerbriefvorlesung?]. In der ersten Schrift hat Luther die Lehre von der Auferstehung des Leibes vorbildlich dargestellt. Die Empfängerin grossen Nutzen aus der Lektüre ziehen. Walter von Biberach ist kürzlich zu Schuler gekommen, um Rat für sein [Ehe-]Problem zu finden. Simprecht [Schenck], Friedrich (Frydenreych?) und Schuler haben mit ihm diskutiert. Nach viel "flehen, pitten, ermanen, beschelcken, trösten und zuosprechen" wurde [Walter] mit Friedrich nach Biberach gesandt, um Frieden zwischen Walter und seiner Ehefrau zu stiften. Bittet um das Gebet Barbaras, Margaretes und der ganzen Familie, damit das "verwundt gewyssen geheylt, das irrend schaff gewissen und das verloren Wass gewunnen" werde. Barbara hat in einem der letzten Briefe Schulers Schrift "Über die ewige Erwählung Gottes" gelobt. Die ewige Erwählung [Prädestination] ist ein schwieriges Thema. Wichtig ist die freie Wirkung des Heiligen Geistes, wie in der Prophezeiung des Kaiphas in Johannes 11 [49-50]: "Eß ist wäger daß ein Mensch sterbe für das Volk, weder das gantz Volk verderbe." Wie sie schreibt, hat diese Auslegung Barbara gefallen; dennoch wird sie oft von Zweifeln heimgesucht. Das ist natürlich, da wir unter den Schwächen Adams leiden und daher gemäss 1. Kor. 13 [9] unser Wissen nur Stückwerk ist. Dies haben alle Auserwählten wie z.B. Paulus erkannt, wie man Phil. 1 [23?] entnehmen kann. Nach Barbaras Aussage spürt sie jedoch den Beginn von Gottes Wirken. Sie darf aber keine schnelle Entwicklung erwarten, Gott kennt allein die rechte Zeit. Er ist nach Jes. 49 wie eine gute Mutter. Er lässt zwar Barbara leiden wie alle seine Auserwählten, aber belohnt sie am Ende mit ewiger Freude. - Schuler lässt in seinem und seiner Gattin Namen Grüsse an Margarete [Blarer], Katharina Junker, Thomas [Blarer] und seine Familie bestellen. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 32:292
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Barbara Blaurerin / von Gervasius Schüler
Entstehungsangaben:
Memmingen, uff den 8ten Hornung 1535
Entstehungszeit (normiert):
1535.02.08
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben; 30,5 x 22 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 3; 292
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Schuler schickt mit dem Brief Luthers Büchlein zu 1. Kor. 15 über die Auferstehung sowie den Römerbrief in 24 Teilen [Luthers Römerbriefvorlesung?]. In der ersten Schrift hat Luther die Lehre von der Auferstehung des Leibes vorbildlich dargestellt. Die Empfängerin grossen Nutzen aus der Lektüre ziehen. Walter von Biberach ist kürzlich zu Schuler gekommen, um Rat für sein [Ehe-]Problem zu finden. Simprecht [Schenck], Friedrich (Frydenreych?) und Schuler haben mit ihm diskutiert. Nach viel "flehen, pitten, ermanen, beschelcken, trösten und zuosprechen" wurde [Walter] mit Friedrich nach Biberach gesandt, um Frieden zwischen Walter und seiner Ehefrau zu stiften. Bittet um das Gebet Barbaras, Margaretes und der ganzen Familie, damit das "verwundt gewyssen geheylt, das irrend schaff gewissen und das verloren Wass gewunnen" werde. Barbara hat in einem der letzten Briefe Schulers Schrift "Über die ewige Erwählung Gottes" gelobt. Die ewige Erwählung [Prädestination] ist ein schwieriges Thema. Wichtig ist die freie Wirkung des Heiligen Geistes, wie in der Prophezeiung des Kaiphas in Johannes 11 [49-50]: "Eß ist wäger daß ein Mensch sterbe für das Volk, weder das gantz Volk verderbe." Wie sie schreibt, hat diese Auslegung Barbara gefallen; dennoch wird sie oft von Zweifeln heimgesucht. Das ist natürlich, da wir unter den Schwächen Adams leiden und daher gemäss 1. Kor. 13 [9] unser Wissen nur Stückwerk ist. Dies haben alle Auserwählten wie z.B. Paulus erkannt, wie man Phil. 1 [23?] entnehmen kann. Nach Barbaras Aussage spürt sie jedoch den Beginn von Gottes Wirken. Sie darf aber keine schnelle Entwicklung erwarten, Gott kennt allein die rechte Zeit. Er ist nach Jes. 49 wie eine gute Mutter. Er lässt zwar Barbara leiden wie alle seine Auserwählten, aber belohnt sie am Ende mit ewiger Freude. - Schuler lässt in seinem und seiner Gattin Namen Grüsse an Margarete [Blarer], Katharina Junker, Thomas [Blarer] und seine Familie bestellen.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressatin: Der frommen gottsäligen junckfrowen Barbarae Blaurerin, meyner recht lieben schwöster im herren. Costentz
Absender: Gervasius Schüler, dem unverdroßner [sic] diener im herren
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Deutsch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. III:292; Epistolae Tom. III:292
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 65
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; September 2016; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170521132405501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000292548DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170521132405501
-
(41SLSP_UBS)9972436227305504